Alles über Tiere
  Bardagame
 

Beschreibung 

Bartagamen sind mittelgroße bis große Echsen. Sie erreichen Gesamtlängen von 30 bis 60 cm, dabei entfallen auf den Schwanz die Hälfte bis zwei Drittel der Gesamtlänge. Der Körper ist dorsoventral schwach oder stark abgeflacht, die Beine sind relativ kurz. Das Trommelfell liegt frei. Auffallendstes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf, Beinen und Schwanz, insbesondere eine Stachelreihe entlang der Flanken, eine Stachelreihe an der Kopfbasis sowie eine weitere Stachelreihe an der Hinterkante des Unterkiefers, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle ausdehnt und so einen „Bart“ bildet. Die Tiere sind überwiegend grau-braun gefärbt, mit dunkelgrauer oder schwarzer Musterung.

Verbreitung und Lebensraum 

Bartagamen kommen ausschließlich in Australien vor. Vier der sieben Arten haben relativ kleine Verbreitungsgebiete; drei Arten (P. barbata, P. minor und P. vitticeps) besiedeln jeweils große Teile Australiens. Die meisten Arten bewohnen baum- und buschbestandene Lebensräume, nur eine Art (P. henrylawsoni) bewohnt ausschließlich Halbwüsten mit Grasbewuchs. Die im östlichen Australien weit verbreitete Art P. barbata ist auch in besiedelten Bereichen häufig.

Arten

Östliche Bartagame (Pogona barbata)
Westliche Bartagame (Pogona minor)

Zur Zeit werden sieben Arten anerkannt[

Lebensweise 

Fast alle Arten sind semiarboricol und ruhen gern auf Baumstämmen, Baumstümpfen oder Zaunpfählen. Bartagamen sind Allesfresser, die Nahrung umfasst kleine Wirbeltiere, Wirbellose, Blätter, Blüten und Früchte. Bei Bedrohung flachen die Tiere den Körper ab, blähen die Kehl

Aussehen 

Die Bartagame erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 50 Zentimetern. Dabei macht der Schwanz ungefähr die Hälfte dieser Länge aus. P. vitticeps zeichnet sich durch einen abgeflachten, seitlich leicht verbreiterten Rumpf und einen dreieckigen, mit großen Schuppen versehenen Kopf aus. Der „Bart“ ist gut entwickelt, allerdings ist er weniger stark ausgeprägt als bei Pogona barbata. Sowohl Vorder- als auch Hinterbeine sind kurz und wirken kräftig. Die Beschuppung variiert je nach Körperbereich: An beiden Seiten des Barts und in der Kehlregion, sind Stacheln erkennbar. Weitere Stachelreihen befinden sich oberhalb des Trommelfells, am Hinterkopf, an den Mundwinkeln und an beiden Seiten entlang bis zum Schwanz. Vor allem die seitlichen Stacheln erscheinen bei Berührung eher weich und gummiartig. In die feinere Rückenbeschuppung sind vergrößerte gekielte Schuppen eingestreut. Ebenfalls gekielt sind die Bauchschuppen. P. vitticeps besitzt 9–19 Präanofemoralporen, welche benutzt werden, um Duftmarken zu setzen.

Die Bartagame weist eine hell- bis dunkelbraun/schwärzliche Färbung auf, es gibt aber auch graubraune, rötliche und gelbe Exemplare. Beispielsweise färben sich Tiere aus der Umgebung der Eyre-Halbinsel bei Erregung rot. Es gibt auch Exemplare mit roten Köpfen oder roten Augen. Hinsichtlich der Färbung gilt P. vitticeps daher als variabelste aller Pogona-Arten. Vor allem in den USA werden spezielle Farbformen mit besonders auffälligen Merkmalen für die Terrarienhaltung gezüchtet. Ein dunkler, hell begrenzter Streifen, der Augenzügel, verläuft vom Trommelfell bis zu den Augen. Der Bauch ist meist einfarbig hell mit teilweise leichten Schattierungen oder Flecken. Der Schwanz ist gebändert und anders als bei Pogona barbata regelmäßig beschuppt. Entlang der Wirbelsäule besitzt P. vitticeps eine klare Zeichnung in Form von helleren und dunkleren Farbsegmenten. Der Bart wird bei Drohgebärden mithilfe des Zungenbeinapparates abgespreizt und färbt sich schwarz. Bei manchen Exemplaren färbt sich der restliche Körper ebenfalls deutlich dunkler. Die ovalen Ohröffnungen sind gut sichtbar.

Im westlichen Victoria, welches im südlichen Teil des Verbreitungsgebiets liegt, lebt eine kleinwüchsige Population Bartagamen mit einer maximalen Körperlänge von 17,5 cm. Auch die Geschlechtsreife der Männchen tritt hier bei einer geringeren Größe ein. Die Gründe für die Entstehung der Kleinwüchsigkeit sind ungeklärt.

Verbreitungsgebiet von Pogona vitticeps.

Lebensraum

Pogona vitticeps bewohnt hauptsächlich das östlich-zentrale Australien, ist aber auch darüber hinaus verbreitet. Anzutreffen ist sie beispielsweise westlich der Great Dividing Range, im südöstlichem Queensland, im südöstlichen Northern Territory, im westlichen New South Wales, im nordwestlichen Victoria und im östlichen South Australia. Die Bartagame ist ein Steppen-, Trockenwald- und Halbwüstenbewohner. Die Vegetation dieser Gebiete besteht aus Gräsern und Büschen sowie vereinzelten Bäumen (v.a. Akazien). Es herrschen Temperaturen von 33° bis 50°C (Tag) und 20° bis 24°C (Nacht) im Sommer und 25–28° (Tag) sowie 5–15°C (Nacht) im Winter. Zudem ist es extrem trocken, da die jährliche Niederschlagsmenge weniger als 500 mm beträgt. Auch jahrelange Trockenphasen sind keine Seltenheit. Wenn es aber einmal regnet, kann es zu monsunartigen Regengüssen kommen.

Lebensgewohnheiten 

Nahaufnahme des Kopfes
Jungtier, Männchen, etwa ein Jahr alt

P. vitticeps sitzt gerne auf Steinen, Baumstümpfen, Zaunpfosten und anderen erhöhten Plätzen, die meistens nur zu Nahrungsaufnahme verlassen werden. Als Ansitzjäger beobachtet die Bartagame das Beutetier zunächst, um dann im Sprung oder in einem kurzen Sprint zuzuschlagen. Wie alle Reptilien ist die Bartagame wechselwarm, d.h. sie ist nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur physiologisch zu regulieren, da die geringe Menge an Stoffwechselwärme schnell über die Haut entweicht. Somit ist P. vitticeps von der Umgebungstemperatur und der Sonneneinstrahlung abhängig. Je kälter die Umgebung ist, desto dunkler ist das Tier gefärbt und desto inaktiver verhält es sich. Erst wenn es sich mithilfe der Sonneneinstrahlung genügend aufgewärmt hat, hellt sich die Färbung auf und Aktivitäten wie Jagen, Fressen, Verdauen und soziale Interaktionen werden ausgeführt. Sobald die Körpertemperatur unter eine bestimmte Schwelle gesunken ist, muss erneut ein sonniger Platz aufgesucht werden. Bartagamen ertragen Temperaturen bis zu 50°C, dennoch laufen sie bei einem zu ausgedehnten Sonnenbad Gefahr, an Überhitzung zu sterben. Wird es zu heiß, suchen die Tiere den Schatten auf und hecheln mit weit geöffnetem Maul, um Verdunstungskälte zu erzeugen.

Männliche Bartagamen verhalten sich territorial und verteidigen ihr besetztes Revier gegen mögliche Konkurrenten. Betritt ein anderes Männchen das Revier, nickt der Inhaber mit dem Kopf und spreizt bald darauf seinen Bart ab. Jüngere und schwächere Eindringlinge ziehen sich daraufhin meist freiwillig kopfnickend zurück; etwa gleichstarke Exemplare reagieren jedoch nicht und provozieren so einen Kampf. Zunächst blähen beide Kontrahenten ihre Körper auf und platten sie seitlich ab, um die Körperumrisse gewaltiger erscheinen zulassen. Nach mehrmaligem Umkreisen des Gegners verbeißen sich die Tiere schließlich ineinander. Die Bartagamen versuchen sich an der Schwanzwurzel zu packen. Gelingt dies, so wird die unterlegene Bartagame hochgehoben und fest durchgeschüttelt. Dies wird so oft wiederholt, bis die schwächere Bartagame den Sieger durch kreisende Bewegungen mit den Armen besänftigt. Der Schwanz wird bei diesem Kampf oft abgerissen oder verstümmelt.

Im Winter, wenn die Temperaturen unter 20°C fallen, macht die Bartagame eine zweimonatige "Winterruhe" in einem geschützten Quartier. Dabei schlafen die Tiere aber nicht ständig, sondern können in kurzen Aktivitätsphasen aufstehen, fressen und sich bewegen. Die Ruhephase ist für eine erfolgreiche Vermehrung und eine längere Lebensdauer von großer Bedeutung.

Bartagamen ernähren sich omnivor, verzehren also pflanzliche und tierische Kost. Gefressen wird alles, was überwältigt werden kann, zum Beispiel Insekten, Nager, Frösche, Wirbellose, Jungvögel und kleinere Echsen (auch Artgenossen). Gerade Jungtiere ernähren sich größtenteils von tierischer Kost. Diese macht bei adulten Exemplaren nur etwa 20% der aufgenommenen Nahrungsmenge aus, die restlichen 80% bestehen aus Sämereien und Pflanzenteilen. Um die Genießbarkeit eines potenziellen Nahrungsmittels zu testen, berühren Bartagamen dieses mit ihrer Zunge.

Haltung im Terrarium

Bartagamen sind wahrscheinlich die am meisten gehaltene Echsenart. Das liegt an der Tatsache, dass sie als eine der ganz wenigen Arten der kleineren Echsen nicht zu aggressiven Verhalten neigen.

Das Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF), Referat Tierschutz, beschreibt: "Für zwei Bartagamen ist eine Mindestgröße des Terrariums von 5x4x3 (LxBxH) multipliziert mit der Kopf-Rumpf-Länge gefordert. Für jedes weitere gehaltene Tier ist die Grundfläche um 15% zu vergrößern. Je größer das Terrarium ist, umso natürlicher verhalten sich die Bartagamen. Es kann davon ausgegangen werden, dass das größte gehaltene Tier eine Kopf-Rumpf-Länge von 25 cm erreichen kann. Somit ist für zwei ausgewachsene Bartagamen von einer erforderlichen Terrariengröße von mindestens 125x100x75 (LxBxH) auszugehen." Das Standardmass beträgt in der Regel 150x80x80cm.

Die Fütterung einer Bartagame


 
http://1.bp.blogspot.com/_HNvGoj77Uxc/RppCoiVqtbI/AAAAAAAADYo/vJ8nuoWa7Og/s400/bartagame_baden.jpg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b3/Bartagam_im_Zoo_Wuppertal.jpg
 
  Heute waren schon 7 Besucher (23 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden